Review: Slægt :: GODDESS
Written by Roland on 19. März 2022
Martin Wickler – Gestern um 07:17
Die Dänen Slægt haben in den zehn Jahren ihres Bestehens eine interessante musikalische Reise hinter sich. War das Debüt ILDSVANGER noch Lo-Fi-Black Metal mit kleineren Experimenten, ist das aktuelle Album GODDESS nur noch schwer zu kategorisieren. Der Schritt ging vom Black Metal der Neunziger Jahre in Richtung Heavy Metal der Achtziger, aber auf dem Weg dorthin hat das Quartett noch einiges anderes in seinen Stil integriert. Die klassische Twin Guitar-Attacke wird beispielsweise mit atonalen Leads in bester Slayer-Tradition versehen, welche wiederum über Thrash-Riffs in typisch skandinavischen Melodic Death Metal münden. Allgegenwärtig ist das generell sichere Gespür der Band für interessante Melodieführung, die sechs (im Schnitt um die sieben Minuten langen) Songs gehen gut ins Ohr. Die ein oder andere sperrige Stelle wiederum lässt aufhorchen und wirkt sehr gelungen, in einigen Fällen aber vielleicht erst nach mehreren Durchläufen stimmig.
Als Anspieltipp und Höhepunkt mag der abschließende Titel-Song dienen, welcher mit seinen opulenten elf Minuten Spielzeit das musikalische Spektrum der Band fokussiert in sich vereint. Und die Produktion, welche sich in den ersten Momenten etwas dünn und trocken wirkend gab, entfaltet im Verlauf der Scheibe eine angenehme Wärme. GODDESS ist ein durchaus charmantes Werk, welches eine sehr eigenständige Note besitzt und mit spannender Dynamik aufwartet. Und wer Slægt bereits kennt: GODDESS ist ebenso deren bislang ausgefeilteste Scheibe, Fans werden nicht enttäuscht.
Artikel im Original lesen auf www.metal-hammer.de